Stellungnahme zu der Entscheidung auf Kreisebene kein Nachtfahrverbot für Mähroboter einzuführen

Ein solches Verbot wäre eine niederschwellige, wirksame und verhältnismäßige Maßnahme zum Schutz nachtaktiver Tiere wie Igel, Amphibien oder Insekten.

Aufklärung ist ein wichtiger Faktor, aber von politischer Seite alleine auf Aufklärung zu setzen, greift aus unserer Sicht in diesem Fall zu kurz – wir halten es für sinnvoll beide Maßnahmen miteinander zu verknüpfen. Das angeführte Argument der mangelnden Kontrollierbarkeit sehen wir nicht als tragfähiges Gegenargument: Auch viele andere Umwelt- und Tierschutzvorgaben sowie gesetzliche Regelungen sind in der Praxis schwer zu kontrollieren – und dennoch wichtig, weil sie ein klares Bewusstsein schaffen und einen verbindlichen Rahmen setzen. Und weil sie richtig sind.

Zudem glauben wir nicht, dass sich die Wirkung einer Kampagne realistisch an den Zahlen in den Auffangstationen messen lässt – denn viele verletzte Tiere überleben nicht und tauchen dort gar nicht erst auf. Außerdem sind die Zahlen der Stationen von zahlreichen Faktoren abhängig und kein verlässlicher Gradmesser für den tatsächlichen Erfolg einer einzelnen Maßnahme.

Weiterhin wünschen wir uns, dass bei solchen Entscheidungen auch die Menschen vor Ort eingebunden werden, die in Igelstationen ehrenamtlich und mit hohem persönlichen Einsatz arbeiten. Sie verfügen über langjährige Erfahrung, leisten weit mehr als Pflege – und tragen durch umfangreiche Aufklärungsarbeit bereits jetzt entscheidend zum Tierschutz bei. Von diesem Wissen kann und sollte der Kreis profitieren.

Wir setzen uns dafür ein, dass Tierschutz konsequent gedacht wird, durch Information und durch klare Regeln, wo sie sinnvoll und zumutbar sind.

Deshalb fordern wir, das Thema erneut auf die Tagesordnung zu setzen. Ein nächtliches Verbot von Mährobotern sollte – als ergänzender Schritt zu anderen Maßnahmen – erneut geprüft und umgesetzt werden. Tierschutz braucht wirksame Rahmenbedingungen, nicht nur Appelle.

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