von Yvonne Zimmermann
Die Stadt Kerpen hat sich in ihrer einstimmig vom Rat beschlossenen Stellungnahme dafür ausgesprochen, das Gebiet von Manheim alt südlich der alten A4 zur Massegewinnung für den Tagebau Hambach möglichst nicht abzugraben. Daran halten wir im Gegensatz zur CDU unter Klaus Ripp fest. Dieser verfolgt scheinbar andere Interessen und macht sich erneut zum vorzeitigen Erfüllungsgehilfen von RWE.
Begründung:
– Das von der Bezirksregierung beauftragte Gutachten zur Überprüfung der Zahlen von RWE zur Massegewinnung und Entstehung der sogenannten „Manheimer Bucht“ liegt noch nicht vollständig vor. Darin soll auch ein möglicher Verzicht auf die Überhöhung der Innenkippe neu berechnet werden, der ggf. Massengewinnung aus Manheim unnötig macht.
– Zudem wurden Alternativen zur Massengewinnung im Gutachten und von der Bezirksregierung erst gar nicht geprüft.
– Ferner ist RWE noch nicht im Besitz aller notwendigen Grundstücke auf dem Manheimer Gebiet und ob eine Enteignung zur Kiesgewinnung überhaupt rechtlich möglich ist, ist ebenfalls unklar.
– Durch das Manheimer Loch wird eine ausreichende Vernetzung der Wälder Hambacher Wald und Steinheide verhindert.
– In der Stellungnahme der Stadt Kerpen wurde auch ein zweites Gutachten zu den Auswirkungen der Abgrabung auf die umliegenden Wälder gefordert. Das existiert bis heute nicht. Der Hambacher Wald und die Steinheide erleiden aber heute schon massive Schäden durch Wind und abstrahlende Wärme aus dem Tagebau. Eine zusätzliche riesige Kiesgrube direkt daneben, wird dies noch weiter verstärken.
– Es gibt überhaupt keine Machbarkeitsstudie zu dem von RWE in den 70er/80er Jahren geplanten See/der „Bucht“ unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels- wichtige Fragen sind also bisher nicht geklärt, wie
1. eine realistische Füllung mit Rheinwasser zweier riesiger Seen bei weiterer Erderwärmung und zunehmender Dürreperioden
2. Auswirkungen auf eine gesunde See-Entwicklung bei zu erwartenden bis zu 4Grad Wassererwärmung mit Algenwachstum,Sauerstoffmangel, verringerter Artenvielfalt
3. Schäden durch Auswaschungen von Schwermetallen durch Grundwasseranstieg
4. Folgen von Extremniederschlägen, Staubstürmen, Auswirkungen von Verdunstung von riesigen Wasserflächen auf das Kerpener Klima und die Landwirtschaft, Kosten für weitere Auffüllungen bei Dürre, …
Im Juli 21 gab es extreme Niederschläge, die zu massiven Abrutschungen im Tagebau Inden, aber auch im TB Hambach führten. Das Manheimer Loch liegt dann oberhalb vom Tagebau und direkt neben einer weiteren, tiefen Kiesgrube, der „Buirer Heide“ der RWE-Tochter Rheinische Baustoffwerke, bekannt von der Kiesgrube Erftstadt. Die Gefahr von massiven Abrutschungen besteht bei Extremwetter auch hier. Was ist dann mit den Restgebäuden von Manheim, der tiefliegenden Bahn und A4 nicht weit davon entfernt?
Im Haushalt der Stadt Kerpen wurden Gelder bereitgestellt, die der Stadt Kerpen ermöglichen, rechtliche Hilfen zu beauftragen- Warum wird das vom CDU Bürgermeister Spürck nicht in Anspruch genommen?
Aufgrund der vielen unbeantwortete Fragen und fehlender Gutachten befürworten wir weiter keinerlei Abgrabung auf Manheimer Gebiet!
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