von Peter Abels
Offener Brief an den Vorstandsvorsitzenden Rolf Schmitz, RWE
Sehr geehrter Herr Schmitz,
die Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung hat ihre Arbeit beendet, und die Bundesregierung arbeitet hoffentlich für alle Beteiligten kurzfristig die Rahmenbedingungen für das weitere Vorgehen aus.
Unabhängig davon darf ein Unternehmen wie Ihres – allein wegen seiner Aktionäre – nicht untätig sein und auch wir in der Region müssen uns auf die kommenden Veränderungen einstellen. Dabei gilt es die geschichtliche Bedeutung der Kohle für unsere Region zu bewahren und einen neuen
Aufbruch nachhaltig, umweltverträglich und sozial zu gestalten.
Welche Bedeutung eine Waldgebiet in diesem Zusammenhang haben kann, haben Sie im letzten Jahr erfahren. Es ist gut und richtig, das die Kommission empfohlen hat den Wald – wenn möglich – zu erhalten. Dies geschah sicherlich auch mit dem Weitblick, dass hier gesellschaftliche Brüche entstehen könnten, die sich nicht zuletzt auch gegen das Unternehmen RWE richten werden. Aber mit der Festlegung des Ausstiegs ist nicht nur der Erhalt des Waldes wichtig. Es gilt auch eine breite Diskussion darüber zu führen, was mit der Region und den Dörfern geschehen soll.
Hier gibt es viele Ideen, z.B. auf unserem Stadtgebiet den Ort Manheim zumindest in Teilen zu erhalten. So ist die Kirche – auch wenn sie vor einigen Wochen entweiht wurde, ein Symbol der Kultur unserer alten Dörfer. Sie könnte zu einer Begegnungsstätte werden, die die Geschichte des Braunkohletagebaues auf der einen Seite und die Dimension des Natur- und des Umweltschutzes auf den anderen Seite aufzeigt. Auch der alte Marktplatz oder die älteren Bauernhöfe stellen Kulturgüter dar, die in ein Nachkohlezeitalter zu retten wären. Es gilt hier die Region emotional zwischen Kohle und Natur, Gegenwart und Zukunft zu versöhnen.
Meine Bitte ist daher an Sie: Stoppen Sie den nicht mehr rückgängig zu machenden Abriss des Ortes Manheim, damit ergebnisoffen Ideen für die Zukunft entwickelt werden können.
mit freundlichen Grüßen
Peter Abels
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