GRÜNE Stadtentwicklungspolitik zeichnet sich durch folgende Ziele aus:

a) Innenstadtverdichtung
Vorrang für innerörtliche Verdichtung statt weiterer Versiegelung von Ackerflächen. Wir wollen Wohn- und Gewerbeflächen in bestehenden Zentren nachhaltig entwickeln – z. B. am Jahnstadion (Kerpen), Winterberg (Horrem), Buir (Sportplatz) oder an der Alten Glashütte (Sindorf). Dazu gehören selbstverständlich neben dem Ausbau der entsprechenden Infrastruktur auch die Schaffung von Begegnungsräumen und Gastronomie. Das geplante Gewerbegebiet Kerpen Süd auf fruchtbarem Acker lehnen wir ab.

b) Leerstandsmanagement
Stadtkerne in Kerpen-Mitte, Sindorf und Horrem sollen gestärkt werden – gegen Leerstand und geringe Frequenz. Wir fordern ein aktives Leerstandsmanagement, das neben Einzelhandel auch Sport, Gesundheit und Co-Working fördert – mit möglichen Mietzuschüssen in der Startphase.
Absolute Priorität hat die Entwicklung des Gebietes der Innenstadt Kerpen Mitte/Hahnenpassage und eine entschlossene Lösungsfindung für einen unverzüglichen Baubeginn bzw. einen zügigen Baufortschritt der Projekte Lidl und Hahnenstraße/Axer sowie die Gewährleistung der Nahversorgung in Blatzheim und Brüggen.

c) Grünmehrung
Der Klimawandel erfordert mehr ökologische Flächen. Unser beschlossener Antrag auf ein Grünmehrungsprogramm umfasst u. a. Baumpflanzungen, Dachbegrünung und attraktivere Grünflächen. Die Stadt muss endlich mit der Umsetzung beginnen.

d) Baudenkmäler und Kulturstätten
Wir setzen uns ein für den Erhalt von Baudenkmälern und den Ausbau und die Unterstützung von Kulturstätten, z. B. Schloss Türnich. Es ist uns wichtig, damit bedeutende Orte mit öffentlichem Zugang zu schaffen, in denen Veranstaltungen und Bildungsprojekte Raum finden. Wir unterstützen die Eigentümer*innen bei ihren nachhaltigen Vorhaben und bei der Restaurierung im Programm „Zukunft mit Herkunft“.

Wir GRÜNE setzen uns für eine vernetzte Mobilität ein, die gleichermaßen den Fuß- und Radverkehr sowie den Ausbau des ÖPNV mit Bussen, Straßen- und S-Bahnen fördert. Dazu gehören ergänzend Carsharing-Angebote in allen Ortsteilen.

a) ÖPNV
Die Taktung des ÖPNV soll weiter ausgebaut werden, um eine verlässliche und attraktive Alternative zum Auto zu bieten.

b) Fahrradverkehr
Alle erforderlichen Pläne und Gutachten für den Ausbau des Fahrradverkehrs in Kerpen liegen vor. Es gibt seitens der Stadtverwaltung aber ein massives Umsetzungsproblem. Unsere Forderungen:

  • zeitnahe Umsetzung niedrigschwelliger Maßnahmen, um die Sicherheit von Radfahrer*innen zu erhöhen, z. B. die farbliche Markierung von Radwegen an Lkw Ein- und Ausfahrten in Gewerbegebieten.
  • Abschaffung der Parallelnutzung von Fuß- und Radwegen in den innerörtlichen Zentren; Verlegung des Radverkehrs auf die Straße bei gleichzeitiger Einführung von Tempo 30 in den innerörtlichen Lagen.
  • Ausbau der Hemmersbacher Straße in Horrem, der Alten Landstraße in Kerpen und des Vinger Wegs in Kerpen zu Fahrradstraßen. Die Pläne dafür liegen in der Verwaltung vor.
  • Zudem fordern wir die Integration von E-Bikes in das Fahrradleihsystem der REVG, um auch längere Strecken oder Fahrten in ländlichen Stadtteilen alltagstauglich und klimafreundlich zu gestalten.
  • Ein zentrales Infrastrukturprojekt ist für uns auch der Bau einer Fahrradbrücke über die A4 bei Kerpen-Sindorf, um sichere und direkte Radverbindungen zwischen den Stadtteilen zu schaffen.
  • Darüber hinaus setzen wir uns für die Errichtung von abschließbaren, diebstahl- und vandalismussicheren Fahrradboxen am Bahnhof Buir und am Gleis 19 in Horrem ein – eine einfache, aber wirkungsvolle Maßnahme zur Sicherung und Förderung des Radverkehrs. Für Jugendliche fordern wir die Einrichtung eines Pumptrack oder einer Rad-Parcours-Anlage an einem geeigneten Standort.

c) Schienenverkehr
Wir streben die Reaktivierung der Strecke Horrem – Mödrath – Kerpen sowie der Strecke Horrem – Türnich – Brüggen – Liblar an und befürworten den Ausbau der Stadtbahnlinie 7.

d) Straßenverkehr

  • Wir setzen uns ein für Tempo 30 in innerörtlichen Lagen. Hierzu müssen alle rechtlichen Wege, insbesondere für innerörtliche Kreis- oder Landesstraßen, ausgeschöpft werden, um z. B. auf der Heerstraße in Türnich, Brüggen und Balkhausen Sicherheit und Lärmschutz zu gewährleisten.
  • Wir planen intelligente Parklösungen und kluge Verkehrsführung durch Prüfung von Einbahnstraßenführungen und Schulstraßen.
  • Wir setzen uns für individuelle Verkehrsangebote auch zu später Stunde ein – etwa durch ein Anruf-Sammeltaxi, Ausweitung der Carsharing-Angebote oder das mobie-System, bei dem Fahrten flexibel per App oder Telefon gebucht werden können. Dazu gehören ergänzend Carsharing-Angebote in allen Ortsteilen.